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aus dem Lehrfilm: Berufsbild Gemüsegärtner - So wird man Gärtner Fachrichtung Gemüsebau. Von Markus Tischner / frisbee medien (Link zum Video). Gärtner, Landwirte und Azubis lobten ihre abwechslungsreiche Arbeit draußen, mit der Natur. Im Büro hocken - nein danke! Eine Kehrseite: zwar gibt es technische Hilfen nicht nur zum Gewichtheben, die Berufsgenossenschaft schult und fördert Ergonomie und Belastungen werden möglichst so organisiert, dass sie sich abwechseln. Trotzdem: "80 Prozent der Landwirte leiden unter Rückenschmerzen" (agarheute.com, 2018).
Mit Gemüse kann sich Deutschland nicht selbst versorgen. Ebenso wenig ohne Hilfe der osteuropäischen Mitarbeiter/innen, was erst durch Einreisestopps in der Corona-Krise 2020 bewusster wurde. |
Sendungen © Oktober 2016 Sylvia Schmidt / Demokratie Online CC BY-NC-ND
Interviews mit: Anna Szumelda (Dipl.-Landschaftsökologin aus Polen), Lea Leimann (Ökotrophologin, Konditorin, im Leitungsteam der Slow Food Youth, seit 2019 im Vorstand von Slow Food Deutschland), Amadé Billesberger (Biolandwirt nach Naturland-Richtlinien, einer der Delegierten auf der Terra-Madre-Konferenz 2015) +++ O-TÖNE mit freundlicher Genehmigung: "Ostseefischer - Chance auf Überleben?" von Justus Worbs / justusworbsfilm.de +++ "Heimvorteil – junge Landwirte starten durch" +++ von Heinzelfilm mit Landwirten und einer Landwirtin der Landjugend Württemberg-Baden, des Bundes der Landjugend Württemberg-Hohenzollern sowie vom Bund Badischer Landjugend +++ "Berufsbild Gemüsegärtner - so wird man Gärtner Fachrichtung Gemüsebau" von Markus Tischner / frisbee medien +++
die Musik: alles CC, Infos und Links, Liste siehe bitte weiter unten im Artikel bei den Wh. der Sendungen!
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Kapitän und Fischer Martin Lange an Bord der FRE34, Dokumentarfilm: "Ostseefischer - Chance auf Überleben?" von Justus Worbs (Link zum Video)
Vieles beschäftigt die Fischer neben ihrem Arbeitsalltag. Wegen Überdüngung der Ostsee stand die Internationale Ostseekonferenz 2015 unter dem Motto: eine grünere Landwirtschaft für eine blauere Ostsee (WWF-Info). Der Druck Richtung Wachse-oder-weiche betrifft auch die Fischerei. Die zur Schonung von Fischbeständen nötigen Fangquoten können Brotfische betreffen, vielleicht Dorsch oder Hering. Wenn man die MSC-Zertifizierung geschafft hat, bekommt man auf dem Markt auch angemessene Preise? Doch wie viele Landwirte oder Gärtner hat auch dieser Fischer nicht nur mit dem Kopf entschieden, oder weil er in den Beruf hineingewachsen ist. Die Ostsee ist "definitiv mein Zuhause" sagt er, und sie ist eines der schönsten Meere ... |
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Die bekannte Markthalle Hala Targowa von Wrocław (Breslau), Polen. Es fehlt nichts, auch keine Importware. Foto © 2007 Barbara Maliszewska. CC BY-SA, Wikimedia Commons
Wie Marktwirtschaft und EU-Regeln die ehemals sozialistische Landwirtschaft veränderten, welche Vorteile, Nachteile, Widersprüche und Wirkungen auf die Umwelt zu beobachten sind, berichtete Anna Szumelda. Sie hatte außerdem Kleinbauern- und Bäuerinnen interviewt. Es gab Optimismus und erfolgreiche Betriebe. Doch oft bestimmten eher harte Arbeit und Existenzsorgen das Bauernleben. Und: der Blick auf Bio und konventionelle Landwirtschaft ist in Polen anders als bei uns ... |
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Foto © EU-Kommission, frei für Infozwecke zum Ökolandbau Backwaren aus der EU. Bio sieht man nicht. Es bedeutet aber beispielsweise Verzicht auf chemische Beize vor der Saat oder auf Sikkation vor der Ernte, die künstliche Trocknung mit Pflanzenschutzmitteln. Es ist umstritten, ob Allergien und Unverträglichkeiten von der Chemie oder vom Getreide verursacht werden. Deutschland kann sich mit Getreide, ebenso mit Kartoffeln selbst versorgen. Die bekannte Brotkultur kann sich - noch - gegen Outsourcing, Preisdruck und Schnell-Backverfahren behaupten. Wie gutes Brot mit Handwerk und Zeit gebacken wird, erklärte die Ökotrophologin und Konditorin Lea Leimann (Slow Food). |
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Foto von GeorgHH, Public Domain. Wikimedia Commons. DIESES BILD EINER APFELERNTE KOMMT AUS DEM ALTEN LAND, einer Obstregion nahe bei Hamburg. Auch mit Obst kann sich Deutschland nicht selbst versorgen, doch das merkt man im Laden ebenso wenig wie beim Geüse. Äpfel aus Deutschland konkurrieren mit Äpfeln aus der EU und aus Nicht-EU-Ländern. Dennoch können sich Apfelbauern wie Claus Peter Münch aus dem Alten Land behaupten! Er ist kein gelernter Landwirt, aber einer der Bio-Pioniere ... Stichwort Äpfel ... HIER der Vortrag des Pommologen Hans-Joachim Bannier über alte Apfelsorten und gefährdete Arten - auch solche, die von Allergikern vertragen werden (Aufnahme: coloRadio Dresden) |
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Es leben die Wochen- und Bauernmärkte! Verkauf ohne Zwischenhändler ist für Bauern weltweit sehr wichtig. In Deutschland und anderen Industrieländern reagieren Verbraucher zunehmend bewusster auf das Thema Landwirtschaft. Ein nicht unerheblicher Teil gärtnert mit, kauft Bio und Regionales, schließt sich solidarischer Landwirtschaft an, zahlt also Bauern Festbeträge pro Monat und bekommt regelmäßig einen Teil der Ernte.
Märkte und Stände sind weltweit verschieden, aber egal ob es Bilder aus Ghana, Mexiko, Thailand, Kroatien oder Deutschland sind, es sieht - zumindestens morgens - bunt und voll aus. Foto © 2011 Macic7. CC BY-SA, Wikimedia Commons |
1. TEIL mit Amadé Billesberger (Teil des Interviews), Lea Leimann (ganzes Interview ab 14:35 Min.), Anna Szumelda (Teil des Interviews), Themenüberblick.
O-Töne etc. siehe oben
DIE MUSIK in der Reihenfolge: Two Minute Warning - Stefan Kartenberg, Aussens@iter (tobias_weber), Bill Ray CC BY-NC + Come home - Alex ft. spinningmerkaba CC BY + Call on me - Dysfanction_AL ft. DJ Vadim CC BY-NC + Creators / Looters (Subliminal, ft. Snowflake, Admiral Bob - CC BY (alle bisherigen von ccmixter.org) + Songo21 - Opening para Songo21 (freemusicarchive.org CC BY-NC-SA.
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Thiéboudiène Boukhonk, ein bekanntes, senegalesisches Gericht. Foto ©, 2015, T. K. Naliaka. CC BY-SA, Wikimedia Commons Auberginen gehören dazu. Die Solanum aethiopicum schafft es aber nur bis Süditalien. Bei uns ist sie eine Solanum melongena. Verwandt sind beide Solanaceae, Nachtschattengewächse, mit Kartoffeln - die aus Südamerika stammen. Ohne patentfreies Pflanzgut und bäuerliche Zucht hätte es keine Anpassung an deutsches Klima gegeben. Die Vielfalt an Farben, Formen, Geschäckern ist trotz Trend zur Standardisierung immer noch groß. Das war schon vor Hybridzucht und Genmanpulationen so. Inzwischen sieht man im Laden oder auf dem Markt mal blaue Kartoffeln, violette Karotten, bunte Tomaten. Im konventionellen Supermarkt liegen allerdings auch Fakes. Etwa eine dunkelbraune Tomatensorte, die sich beim Blick auf das Packungsetikett und nach ein paar Recherchen als Sorte von Syngenta entpuppte. Nicht als Erzeugnis geduldiger Zucht vom spanischen Traditionsbauern, der schon als Junge mit seinem Vater auf den Feldern wandelte ... |
Themen: konventionell oder bio, Energiewirt oder Landwirt, QS, Gentechnik, Patente. Terra Madre 2015 und das ganze Interview mit Amadé Billesberger (ab 11:00 Min.). Weitere Ausschnitte aus "Ostseefischer - Chance auf Überleben" (ab 29:50 Min.) und "Heimvorteil - junge Landwirte starten durch". Eine weitere, gekürzte Fassung des Interviews mit Anna Szumelda (ab 34:44 Min.)
DIE MUSIK in der Reihenfolge: SoLaRis (Tarantula - Harder Trance Mix) CC BY-NC-SA + Tchakare Kanyembe - track04 CC BY-NC-SA (freemuicarchive.org) + Creators / Looters (Subliminal, ft. Snowflake, Admiral Bob - CC BY + Eleven PM Jazz - Martijn de Boer NiGiD ft. greg_baumont. CC BY-NC) + Call on me (instrumental) - Dysfanction_AL ft. DJ Vadim
2. TEIL: LANDWIRTSCHAFT IN POLEN, Situation von Kleinbauern, Kleinbäuerinnen in Südostpolen, Veränderungen seit dem EU-Beitritt, Wirkungen auf die Umwelt - das ganze Interview mit Anna Szumelda. Mit ergänzenden Infos zu EU-Berichten und zu Bio in Polen.
DIE MUSIK in der Reihenfolge: Two Minute Warning - Stefan Kartenberg, Aussens@iter (tobias_weber), Bill Ray - CC BY-NC + Call on me (instrumental) - Dysfunction_AL ft. DJ Vadim - CC BY-NC
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DAS WAR, BEVOR FLEISCHBERGE UND MILCHSEEN KAMEN: Rotes Höhenvieh bei der Landschaftspflege. Foto © Fürstenauer at German Wikipedia, 2010. CC BY-SA, Wikimedia Commons. Heute sind die schwarz-weißen Holsteiner Friesen Standard. Mit Milch und Fleisch kann sich Deutschland selbst versorgen. Haltung und Nährwert sind umstritten. Tierzucht wird, wie Pflanzenzucht, vom Gesetzgeber mitgesteuert. Jedem Landwirtschafts-Azubi wird Tierschutz vermittelt und der konventionellen Milchbäuerin in der Sendung bzw. aus "Heimvorteil" kann man nichts vorwerfen. Sie macht freiwillig, was Biobetriebe verpflichtend tun. Nur was ist bio: ohne Kalb gibt es auch keine Biomilch. Auch Bio-Tiere enden meistens auf konventionellen Schlachthöfen. Sowas wie Sojamilch mit Calcium-Zusatz aus Algen oder mit Vanillegeschmack, oder Seitan als Fleischersatz, gewürzt wie Döner oder Gyros gab es in den 1970ern oder 80ern in keinem Supermarkt. Heute sind diese Ersatzprodukte weiter entwickelt und erreichen mehr Verbraucher. Und nun haben die Pioniere, Reformhäuser und Bioläden, Konkurrenz: Biosupermärkte, weitere Bioläden im gleichen Stadtteil, Bio in konventionellen Supermärkten. |
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Ein Landwirt bei der Ziegenfütterung, wieder Landwirtschaft und Landschaftspflege. Artgerechte Haltung, Umweltschutz. Foto © EU-Kommission, frei für Infozwecke zum Ökolandbau |
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Cash crops. Anbau zur Ernährung oder Anbau für Investoren, für die Börse? Hier: Baumwolle mit Erntemaschine. Textil- oder Energiepflanzen werden großflächig angebaut, obwohl z. B. Biogas aus mehreren Roh- und Reststoffen hergestellt werden kann. Es gibt Textilpflanzen mit mehr als einer Nutzungsmöglichkeit: Hanf (Öl, Baustoff, Medizinhanf), oder Leinen (Leinöl, Faserpflanze).
Schwere Maschinen verdichten Böden. Monokulturen verringern Biodiversität und sind schon durch das Überangebot einer Kulturpflanze anfälliger für Schädlinge. Chemische Pflanzenschutzmittel und "Kunstdünger" können bei solchen Flächen kaum sparsam eingesetzt werden. Weder verdichtete noch ausgelaugte Böden ernähren Pflanzen ausreichend. Zu erwarten sind noch Sandstürme bei solchen Feldern, vor allem wenn sie nach der Ernte unbedeckt bleiben. Es gab Sandstürme in Ostdeutschland, siehe Informationen im Interview mit Anna Szumelda. In verdichteten oder auch unzureichend durchwurzelten Böden kann Wasser bei Starkregen nicht richtig versickern, der Boden kann abgetragen werden. Nur gesunde Böden filtern und reinigen Wasser gut genug ... viele Nachteile. Vorteil: effiziente, einfache Form der Landwirtschaft, und Cash durch Masse. Foto © 2009 Kimberly Vardeman. CC BY, Wikimedia Commons |
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Tomaten wurzeln tief genug, um Nährstoffe und Wasser aus der Erde zu ziehen. Etwa im Freiland oder unter dem Folientunnel, um Regenguss von oben zu vermeiden. Das Bild zeigt eine andere Realität: Anbau auf Steinwolle, mit Nährlösungen, Steuerung per Computer, und ganz sicherlich aufgedrehter Heizung ... Foto © Goldlocki, 2002 CC BY-SA, Wikimedia Commons |
"(...) die Thematik zusätzlicher C-Speicherung im Boden als Maßnahme zur CO₂-Entlastung der Atmosphäre/Ozeane ist eines der heißesten Themen in der Bodenforschung.
Da gibt es viele Anknüpfungspunkte, und vieles davon ist in der Tat nicht neu, sondern es sind alte Kulturtechniken, die teilweise in Vergessenheit geraten sind. Wir haben in dem Zusammenhang gerade auch eine aktuelle Veröffentlichung, die zeigt, dass die fruchtbarsten Böden in MV und SWH mit großen C-Speicherungen durch Menschen entstanden sind, in dem sie inkohltes Material eingearbeitet haben. In der nachfolgenden Veröffentlichung werden wir zeigen, dass auch die Einarbeitung mariner Biomasse (Seetang) zu dieser Kultivierung in küstennahen Räumen dazugehörte und dass das seit der spätrömischen bis in die Vikingerzeit gemacht wurde (Poel, Fehmarn, Dänemerk) bzw. in Südnorwegen noch heute gemacht wird. Heute hätte man mit den besseren technischen Möglichkeiten auch das Potenzial, solche fruchtbaren Böden herzurichten und das z.B. mit der Nährstoffretention in Zuflüssen zu den Meeren zu kombinieren. Das ist eine wesentliche Idee aus HRO, die ich in den im Begutachtungsverfahrens befindlichen EU-Antrag "PhoenixB" in Blue Baltic eingebracht habe."
"Auch für den Kohlenstoff-Kreislauf sind die Böden von großer Bedeutung. Sie speichern mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie die oberirdische Pflanzendecke, stehen allerdings nicht in so unmittelbarer Wechselwirkung mit der Atmosphäre wie diese."